Rainer über seine persönliche Ausbildungsphilosophie

...oder einfach noch mal schriftlich, was ich bei jedem Kurs erzähle, wiederhole, wiederhole - zum Nachlesen... :-)

rudelfhrer
Hunde sind normalerweise sehr friedliebende Wesen. Sie kommunizieren klar und deutlich. Wir müssen lernen, unsere Hunde zu verstehen und mit ihnen zu kommunizieren. Ich beweise meinen Hunden meine Stellung nicht durch vermittelte Härte, Unterdrückung und Unterbindung beinahe aller hündischen Interessen, sondern durch Führungsqualität, in dem ich auf meine Position als Rudelführer bestehe.

Wenn ich etwas von meinem Hund verlange und er es nicht tut, versuche ich die Ursachen für das Verhalten des Hundes zu finden und gehe stets dem Verhalten auf den Grund. Um ein Verhalten langfristig umzulenken oder zu verändern ist es wichtig, dass die Ursache für das Verhalten gefunden und nicht nur an der Oberfläche herumgekratzt wird. Deshalb schaffe ich dem Hund eine Atmosphäre, die ihm erfolgreiches Lernen ermöglicht und die es ihm erleichtert, mit Stress und schwierigen Alltagssituationen zurecht zu kommen.

Meine Hunde werden mit freundlicher Konsequenz und Souveränität, ohne unnötige Härte ausgebildet. An erster Stelle steht für mich der Aufbau von Vertrauen, die Bindung zwischen Hund und Mensch zu fördern, ein Team zu bilden. Kein Hund ist wie der andere, jeder ist einzigartig, daher kann man auch kein einheitliches Schulungsschema anwenden. Ich erziehe meine Hunde nicht zu unterwürfigen Sklaven, möchte sie zu fröhlichen, freundlichen ABER gehorsame Begleiter formen, die freudig und ohne Angst die erlernten Kommandos befolgen. DENN: je gehorsamer der Vierbeiner ist, umso mehr Freiheiten kann ich ihm  zugestehen.

Ich mache aus meinen Hunden keine „Ball- oder Leckerlie-Junkys“, ich möchte meine Hunde nicht bestechen, damit Sie etwas für mich tun. Manchem Hund hilft ein Leckerlie bei der Grundausbildung und ich gebe meinen Hunden auch gelegentlich ein Leckerlie zur Belohnung für eine besonders gut gemachte Aufgabe. Aber spätestens dann, wenn der Hund ganz genau versteht, was ich von ihm möchte, verzichte ich darauf. Meine Hunde sollen FÜR MICH gerne arbeiten und nicht für ein Leckerlie oder ein Quitschebällchen.

Zu meinem Trainingskonzept gehört:

1. Faire, gewaltfreie und motivierende Lernmethoden für den Hund, vom Welpen bis zum Senior.
2. Respektvoller Umgang, Stärkung der Bindung, Optimierung der Rudelführer-Kompetenzen, so dass der Hund die Entscheidung des Hundeführers gerne akzeptiert und ihm vertraut.
3. Eine artgerechte Auslastung und Beschäftigung.
4. Frühzeitiges Erkennen von Fehltendenzen und Erarbeitung von Lösungswegen bei unerwünschten Verhaltensweisen.

Die jagdliche Grundausbildung umfasst: 

Ausführen aller Kommandos:

Klare Kommandoführung über Sicht- und Hörzeichen, (Sitz, Ablegen, zuverlässiges Herankommen, Hierpfiff, Stopppfiff, Bleib, Leinenführigkeit, Fuß laufen, im Radius  bleiben).

Apportierarbeiten

Fördern der Apportierfreude, Sicheres Bringen von Dummys, Federwild, Haarwild.

Sucharbeiten

Schweißarbeit, Schleppe

Wasserarbeit

Fördern der Schwimmfreude, Absuchen von Gewässern, Apportieren von Federwild aus dem Gewässer.

 

Arbeitslose Jagdhunde

Viele Jagdhunde sind außerhalb der Jagdsaison "arbeitslos". Oftmals sind diese arbeitswilligen Hunde völlig unterfordert und zeigen ihre Langeweile dem Menschen mit unausgeglichenem Verhalten. Ein Hund, der auch nach bestandener Prüfung professionelle Arbeiten leisten soll, muss regelmäßig im Training bleiben! Ein arbeitswilliger Jagdhund möchte auch das Jahr über seine Fähigkeiten angemessen einsetzen! Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man seinen Hund nicht nur auf Prüfungen vorbereitet und regelmäßig mit ihm trainiert. Er sollte das ganze Jahr über arbeiten dürfen um ihn für den jagdlichen Einsatz fit zu halten.

Ich trainiere meine Hunde regelmäßig, gerne auch gemeinsam mit anderen Hundeführern in kleinen Gruppen. Sollten Sie Interesse an der Teilnahme haben, senden Sie mir einfach eine Mail oder rufen mich an.

Ich bin sehr froh, dass Manu diese Leidenschaft mit mir teilt, dass ich eine Gleichgesinnte für die Arbeit mit den Hunden habe.

Rainer Kern

...und noch ein Welpen-Erziehungstipp zum Schluss:

Eine aufgerollte Zeitung eignet sich gut zum Trainieren von Welpen, wenn man sie richtig benutzt!

Nehmen Sie zum Beispiel eine aufgerollte Zeitung, wenn Ihr Welpe etwas zerbeißt oder kaputt macht oder ins Zimmer pinkelt...

Hauen SIE SICH SELBST damit kräftig auf den Kopf

und wiederholen Sie mehrfach den Satz: "Ich habe vergessen, auf meinen Welpen aufzupassen, ich habe vergessen..."

Nur für diesen Zweck allein sollte eine aufgerollte Zeitung bei der Erziehung benutzt werden.

Wenn Ihr Hund Sie dabei auslacht, loben Sie ihn!!!